ABC Einsatz Balkenstr. 18 in Dortmund

Am Donnerstagmittag bemerkten zwei Mitarbeiter eines medizinischen Labors, dass im Keller des Gebäudes mehrere kleine Behältnisse zerbrochen auf dem Boden lagen und die Umgebungsluft in dem Lagerraum ein Kratzen im Hals verursachte. Daraufhin alarmierten die Angestellten um 12:08 Uhr die Feuerwehr.
Da zu diesem Zeitpunkt unklar war, um welche Stoffe es sich hierbei handelt und welche Gefahren für Menschen und Umwelt bestehen, wurde neben der Feuerwache 1 (Stadtmitte) die Spezialeinheit ABC (zur Bekämpfung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren) und die Spezialeinheit Dekontamination zu der Einsatzstelle in der Balkenstraße entsandt.
Die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwache 1 sicherten die Einsatzstelle durch Räumen des Gebäudes und Absperren der Umgebung. Aufgrund der Tatsache, dass sich niemand in akuter Gefahr befand, konnte das Eintreffen der Spezialeinheiten ABC abgewartet werden.
Die Mitarbeiter der Firma konnten zwischenzeitlich Informationen darüber geben, was für Stoffe in dem Keller gelagert werden, konnten aber keine Aussage darüber treffen, welche davon betroffen waren. Da u. a. auch chemische Gefahrstoffe eingelagert wurden, war für die Einsatzkräfte höchste Vorsicht geboten.
Nach der Vorbereitung aller Einsatzmaßnahmen konnte ein erster Erkundungstrupp im Schutzanzug und unter Atemschutz den Keller betreten und die zerbrochenen und gekennzeichneten Gefäße untersuchen. Es handelte sich um eine Kiste in der verschiedene Kleingefäße (maximal 1,0 Liter) teilweise zerbrochen waren. Insgesamt waren vier verschiedene (Gefahr-) Stoffe ausgetreten, die miteinander reagierten.

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Die Stoffrecherche der Einsatzkräfte außerhalb des Gefahrenbereiches ergab, dass bei der Reaktion der Stoffe Chlorgas entstanden war, welches mit einem Meßgerät der Feuerwehr nachgewiesen werden konnte.
Bei Chlorgas handelt es sich um ein Atemgift mit einer reitzenden und/oder ätzenden Wirkung, das im vorliegenden Fall durch die Mitarbeiter kurzfristig über die Atemwege aufgenommen wurde. Die beiden Männer wurden noch an der Einsatzstelle von einer Notärztin, jedoch ohne eine Feststellung, untersucht. Vorsorglich wurde ein Mann (40) zur Kontrolle ins Krankenhaus transportiert.
Die ausgetretenen Stoffe wurden von weiteren Einheiten in Schutzanzügen geborgen und in neue, unbeschädigte Behälter gefüllt. Nach der Beseitigung der Gefahr, ist die abschließende Entsorgung der Behälter und Reinigung des Kellerraumes Aufgabe einer Fachfirma.
Noch während der Bergungsmaßnahmen konnten die Mitarbeiter des Labors, unter der Beachtung von Sicherheitsauflagen, in die Obergeschosse zurückkehren und Ihre Arbeit an dringlichen Medizinprodukten fortsetzen.
Insgesamt waren 25 Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst mit insgesamt 70 Einsatzkräften vor Ort. Um 16:30 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
BT – Pressestelle Feuerwehr
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